Verlust und Trauer
Auch für Kinder gehört Trauer zum Leben, vielleicht viel häufiger, als uns Erwachsenen das bewusst ist.
Bei Kindern wie bei Erwachsenen wird Trauer durch Verlust ausgelöst. Diese Verluste bedeuten Abschiede von Menschen, Tieren, Dingen – von allem, womit wir uns innerlich verbunden fühlen.
Vieles, was in unseren Augen unscheinbar oder leicht zu ersetzen ist, haben Kinder tief in ihr Herz geschlossen. Die emotionale Bindung an ein Kuscheltier kann beispielsweise so stark sein, dass das Kind untröstlich ist, wenn es verlorengeht.
Wenn das Umfeld des Kindes seine Not versteht und beantwortet, lindert das den Schmerz und bringt Beruhigung in die aufgewühlte Kinderseele.
Der Verlust eines geliebten und vertrauten Menschen erschüttert das Weltbild eines Kindes auf besondere Weise. Wie gerne würden wir unsere Kinder vor diesen leidvollen Erfahrungen bewahren. Dass uns dies nicht möglich ist, ist uns schmerzhaft bewusst. Aber vielleicht kann es hilfreich sein zu wissen, dass Trauer an sich auch für Kinder eine heilsame Erfahrung ist.
Wir fördern Kinder in ihrer gesunden Entwicklung, wenn wir ihnen zugestehen, kleine und große Abschiede zu durchleben und wenn sie ihre Trauer spüren dürfen. So erlernen sie Bewältigungsstrategien, um Verluste verarbeiten zu können.
Bei Kindern und Jugendlichen verlaufen Trauerprozesse in Schüben. Sie trauern sozusagen in Raten. In einem Moment können sie sich weinend auf den Boden werfen und im anderen lachend wieder aufspringen. Das schützt sie vor Überforderung und Überflutung von belastenden Gefühlen.
Ein trauerndes Kind kann auch Wut und Aggression zeigen – als Gegenkraft zu dem Gefühl der Ohnmacht, das der Verlust hervorruft. Oder es macht Rückschritte in seiner Entwicklung, nässt wieder ein, entwickelt Trennungsängste oder psychosomatische Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen.
Wichtig ist es, gut hinzuhören, den Schmerz anzuerkennen und unserem Kind mitfühlendes Verständnis entgegenzubringen. Wenn Kinder trauern brauchen sie Unterstützung und Halt.
In einem persönlichen Vorgespräch finden wir gemeinsam heraus, ob es besser ist das Thema als Familie zu bearbeiten oder ob für Ihr Kind die individuelle Unterstützung im Mittelpunkt stehen soll.