Medizinischer Eingriff

Medizinischer Eingriff

Ein Krankenhausaufenthalt ist auch für Erwachsene eine Zeit, die im Vorfeld Angst auslösen kann und im Nachhinein oft negative Erinnerungen hinterlässt. Wie muss das erst für ein Kind sein?

Eine fremde Umgebung, die Trennung von den Eltern, schmerzhafte Eingriffe oder eine Narkose – all das ist mit Ängsten und tiefer Verunsicherung verbunden. Je jünger ein Kind ist, desto schwerer wird es die Situation verstehen und einordnen können. Und desto verletzbarer ist es durch längere Trennungszeiten. Gefühle der Verlassenheit, der Hilflosigkeit und Verlustängste bringen das Kind in extremen Stress.

Besonders wichtig ist es, dass wir Erwachsenen Vertrauen ausstrahlen und dies unserem Kind vermitteln. Kinder orientieren sich an der Gefühlslage der Eltern und reagieren sehr feinfühlig auf unsere eigene Verunsicherung und unsere Ängste.

Daher ist es gut, einen medizinischen Eingriff bzw. einen Krankenhausaufenthalt bestmöglich vorzubereiten. Auch anschließend kann es für alle Familienmitglieder hilfreich sein, das Erlebte in Ruhe und mit Unterstützung zu verarbeiten.

Leider wird es auch immer wieder Situationen geben, die von einem Kind traumatisch erlebt werden und die von den Erwachsenen nicht vorbereitet oder verhindert werden können. Das ist auch für uns Eltern extrem herausfordernd und mit Ängsten verbunden.

Fallbeispiel:

Der 5-jährige Paul musste wegen einer Leistenbruch-Operation ins Krankenhaus. Mit dem Arzt wurde im Vorgespräch besprochen, dass die Mutter bis zur Narkose bleiben kann und der Kleine in ihren Armen einschläft.

Genau so wurde Paul von den Eltern vorbereitet. Im Krankenhaus kam es dann aber ganz anders. Im Vorbereitungsraum wurde er noch wach von einem Arzt auf den Arm genommen, der sagte, er bringe ihn jetzt zur Operation – die Nachfrage der Mutter wurde mit „das geht nicht, da wurden Sie falsch informiert“ abgetan. Für Paul und für seine Mutter wurde der Abschied zu einem Schock-Erlebnis.

Bestimmt haben beide – Paul und seine Mama – und vielleicht sogar die ganze Familie an der belastenden Erfahrung zu knabbern. Eine familienbegleitende Unterstützung kann hier hilfreich sein.

Wenn Sie Ähnliches erlebt haben oder eventuell ein medizinischer Eingriff bevorsteht, wenden Sie sich gerne an mich.