Der Erlebnisrucksack
Wir alle würden uns wünschen, dass unsere Kinder leicht und unbeschwert durchs Leben gehen können. Und glücklicherweise gibt es ja auch oft Phasen, in denen es in der Familie rund läuft. Doch Herausforderungen und Belastungen gehören zum Leben dazu und die Frage ist nun, wie wir am besten damit umgehen oder bestenfalls gestärkt daraus hervorgehen.
Das Bild vom Erlebnisrucksack, den jedes Kind trägt, soll deutlich machen, dass es je nach Inhalt sehr schwer oder sogar unmöglich werden kann, den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. Da kann es zuerst einmal helfen, den Rucksack und damit die Belastung für das Kind wahrzunehmen. Ein gemeinsamer behutsamer Blick in den Rucksack hilft, Verständnis zu entwickeln und nach hilfreichen Unterstützungsmöglichkeiten zu suchen.
Der Inhalt des Rucksacks kann vieles sein: eine eigene Erkrankung des Kindes genauso wie ein Krankheitsfall im Umfeld, ein schwerer Verlust ebenso wie ein Umzug. Auch Veränderungen in der Familie wie eine Trennung der Eltern oder die Geburt eines Geschwisterkindes können Kinder schwer belasten.
Manchmal sind die Gepäckstücke im Rucksack eines Kindes auch weniger leicht zu erkennen. Denn mit Kinderaugen und Kinderherzen wird eine belastende Situation schneller überfordernd und überwältigend wahrgenommen. Was für uns Erwachsene überschaubar scheint ist für einen kleinen Menschen nicht einzuordnen und löst damit Angst und eventuell Ohnmacht aus.
Gefühle wie Schmerz, Trauer und Angst nehmen Kinder viel intensiver wahr. Sie lassen sich oftmals mit ihren gewohnten Anpassungsstrategien und eigenen Möglichkeiten nicht mehr bewältigen. Schon ein alltäglicheres Erlebnis wie ein Fahrradsturz oder ein Arztbesuch kann für ein Kind zu einer extremen Belastung führen.
Wenn wir an unsere letzte Bergwanderung zurückdenken wird uns klar, dass es unbedingt regelmäßige Erholungspausen, ausreichend Nahrung und auch gutes Schuhwerk braucht, um den Weg meistern zu können.